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Lernen im Wald

Lernen im Wald – die Eulenklasse der Wendelinusgrundschule Ramstein-Miesenbach im Waldklassenzimmer

 

Seit den Herbstferien lernt die Eulenklasse 1a der Wendelinusgrundschule jeden Freitag auf dem Pfadfindergelände Ramstein-Miesenbach.  Der Wald ist hierbei Spiel-, Erfahrungs-, Sinnes- und Lernraum, er ist ein Ort zur Kooperation, ein Ort für Abenteuer und Märchen, er ist die Quelle von Kreativität und Phantasie, was sich insgesamt positiv auf die Gesundheit der Kinder auswirkt.

 

Wenn die Kinder den Bollerwagen im Klassenzimmer mit der Kiste ihrer Waldhefte, den Lexikas, Lupen, Fernglas, Mäppchen und Verpflegung gepackt haben, setzen sie die Klassenwaldeule obendrauf und los geht es in ihr Waldklassenzimmer.

Auf dem Weg zum Gelände gibt es schon einiges zu entdecken. Die Geschäfte, an denen sie vorbeilaufen, werden fleißig buchstabiert und die Straßenschilder können schon einige Erstklässler erlesen.

Maximilian stellt sich vor die große Birke und erklärt:„Ich zeige euch jetzt einen Baum mit einer glatten weißen Rinde, mit herzförmigen Blättern – es ist die Birke!“

Angeregt durch die regelmäßigen Besuche von außerschulischen Lernorten und die Schulwald AG in der Ganztagsschule wurde bei einem Herbstbesuch der Eulenklasse auf dem Gelände der Pfadfinder klar: Die klugen Eulen können ihr Wissen durch viele Erfahrungen und Begegnungen in der Natur erweitern. Dies bestätigte Herr Müller, Leitung der ortsansässigen Pfadfinder, und genehmigte sofort die  geplanten Freitage auf dem Gelände.

Die Bänke und Tische am Unterstand werden rasch zu einem Klassenzimmer umgestaltet und die Regale mit den Forschungsmaterialien gefüllt.

Die Schulkinder richten ihre Arbeitsplätze ein und Ryan erklärt was eine Photosynthese ist. „Das habe ich bei Logo gesehen und das kann man hier mal sagen!“

Die auf dem Weg gesammelten Blätter nutzen die Eulenkinder bei der Mathematikstation, um 10er Bündel zu legen. Mit weiteren Naturmaterialien legen sie Rechenaufgaben nach bekannten Zahlenbildern und schreiben die Rechnungen in ihr Waldbuch auf.

Am Rondell findet ein Laternentanz statt und auf der Slakeline zeigt Elif stolz ihre Balancierkünste.

Der Tagesplan wird heute ergänzt durch Jonas Scherne, stellvertretender Stammesführer und Sippenführer der Schneeeulen.

Er hat in einer Feuerschale alles gerichtet und die Kinder lernen die Gefahren und den Nutzen des Feuers kennen. Nach fleißigem Suchen nach passenden Stöcken schmeckt das Stockbrot am Ende allen besonders gut.

Anschließend schreiben die Kinder nach den bekannten Buchstabenzeichen das Wort „Brot“ und „Wald“ in ihr Waldbuch auf.

Einige schleichen schon zu den anderen versteckten Wörtern und Silbenkombinationen, lesen, merken sie sich und schreiben sie am Ende auf.

In frischer Luft, wenn auch mit etwas kalter Nase, in Bewegung lernen, das hat den Kindern Freude bereitet. Von der Natur zur Kultur – die Eulenkinder packen mit roten Backen den Bollerwagen für den Rückweg.

„Was haben wir heute entdeckt, was haben wir heute gelernt“ steht am Ende im Klassenzimmer zur Frage.

In dieser Weise machen die Kinder den Wald zu ihrem Lernort und der Wald bietet ihnen den Spiel-, Erfahrungs-, Sinnes- und Lernraum, den Ort zur Kooperation, Abenteuer und Märchen, der ihnen durch die starke Verbreitung der digitalen Medien droht, abhanden zu kommen.

Im Gegenzug hierzu lehrt uns das Lernen im Wald, wie er Quelle von Kreativität und Phantasie wird und die Kinder unmittelbar, ohne Übersetzung, lernen.

 

Denise Schenk, Klassenlehrerin der Eulenklasse 1a

Wendelinusgrundschule Ramstein-Miesenbach

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Veröffentlichung

Mi, 18. November 2020

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